Camporee Italien

Die Sonne scheint heiß und unermüdlich auf uns herab. Wir sind in Italien, die Wärme tut uns gut, doch gern suchen wir als Gruppe auch den Schatten unter unseren Sonnensegeln auf. Wir fühlen uns wohl in der Gruppe, die einen lesen oder unterhalten sich, andere dösen oder spielen Karten miteinander. Das Camporee mit ca. 2000 Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern hat angefangen und wir als Berlin-Mitteldeutsche Delegation sind mitten drin im Geschehen. Direkt durch unser Zeltlager verläuft der Hauptweg, doch das stört uns nicht. Wir signalisieren Offenheit und freuen uns über die Besuche unserer Schweizer Freunde oder Pfadfindern anderer Nationen unter unserem Tarp oder abends beim Singekreis am Lagerfeuer.

 

43 Personen sind aus unserer Vereinigung mit Reisebus und Kleinbus angereist. Gemeinsam erkunden wir an den ersten Tagen Italien. Unsere Ausflüge führen uns nach Bracciano, Rom und an die Mittelmeerküste. Bracciano ist eine alte Stadt mit einer schönen Burg, die gern auch von Promis für Hochzeiten genutzt wird. Die Stadt liegt an einem etwa 160 m tiefen Kratersee. Am Strand lernen wir beim Baden einige Pfadfinder aus der deutschen Schweiz kennen - sie verstehen viel Spaß und schnell freunden wir uns miteinander an. Beeindruckt sind wir natürlich auch von der Weltstadt Rom. In kleinen Gruppen sehen wir uns einige Sehenswürdigkeiten dieser alten Stadt an: Kolosseum, Pantheon, Kapitol, Forum Romanum und selbstverständlich stehen wir auch auf dem Petersplatz mitten im Vatikan. Die italienische Mittelmeerküste hat viele schöne idyllische Flecken aufzuweisen, dazu gehört sicherlich auch der Strand bei Sant Severin. Eine alte Burg ragt am Sandstrand in das Mittelmeer hinein. Das gemeinsame Baden und Rumtoben hier in dieser Bucht macht der Gruppe jede Menge Spaß.

 

Gut erholt vom Baden am Mittelmeer freuen wir uns dann am Abend auf die feierliche Eröffnung des Camporees. Wir sitzen in einer aus Baugerüsten und Brettern selbst gebauten Arena. Man hat den Eindruck als befinde man sich direkt im römischen Kolosseum, dazu tragen auch die bedruckten Rückwände bei. Die Italiener, Portugiesen und Spanier machen Stimmung in der Arena. Zum Schluss marschieren 300 Briten ein, sie sind aufgrund ihrer Marschkapelle nicht zu überhören. Das Camporee kann beginnen. Stephan Sigg und Corrado Cozzi, die beiden Leiter freuen sich über die vielen Pfadfinder. Stephan ist der „neue“ Abteilungsleiter und Corrado übergibt ihm feierlich im Beisein von Weltpfadfinderleiter Jonathan Tegel die weiße Divisions-Pfeifenschnur, die Corrado selbst 12 Jahre lang getragen hat. Wir erleben Corrado, Stephan und Jonathan bei den täglichen Morgen- und Abendandachten. Gern hören wir ihnen zu, jede Andacht beinhaltet eine Geschichte aus ihrem eigenen Leben, daran angeknüpft und mit dem Motto „Faith adventure“ verwoben vermitteln sie uns wichtige Impulse aus der Bibel – Gedanken, die der Apostel Paulus notiert hat. Auch das Mottolied des Camporees wird ein echter Kracher, man hört es öfters in der Arena aber auch an den Lagerfeuern und zwischendurch beim Laufen. Morgens und Abends treffen wir uns in der Arena, ansonsten sind die Tage mit Workshops, Großgruppenspielen und der Begegnung in der gemeinsamen „Essensmensa“ gefüllt.

 

Italien hat natürlich nicht nur Sonnenscheinwetter aufzuweisen. Einige Tage vor dem Camporee regnete es so heftig, dass am Abend viele Zelte bis zu einem halben Meter unter Wasser standen und Teilnehmer in Turnhallen evakuiert wurden. Wir sind Gott dankbar, dass er uns und die anderen Teilnehmer während des Camporees vor größeren Gefahren und Schäden bewahrt hat. Alle Teilnehmer unserer Gruppe sind heil und froh und sicherlich auch mit vielen schönen Erlebnissen und neuen Freundschaften zurück in ihre Familien und Orte heimgereist.

 

Viele Bilder und Tagesberichte – auch aus anderen Nationen – findest du unter www.camporee.euroafrica.org

 

Michael Plietz, Apolda (BMV)